Über


Deutsche Rechtschreibung.org ist ein umfangreiches Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung. Deutsche Rechtschreibung.org ist Wörterbuch, Bedeutungswörterbuch, Fremdwörterbuch in einem, und doch ist es dies alles auch nicht. Primär ist es ein Nachschlagewerk zur richtigen Schreibweise.

Auch ist Deutsche Rechtschreibung.org nicht immer das, was man als lexikologisch korrekt bezeichnen kann. So wird nicht immer nach Lexemen (Ton = Geräusch vs. Ton = Baustoff) unterschieden, sondern primär nach Signifikanten und ihrer Flexion. Unterschiedliche Begriffe mit demselben Signifikanten und derselben Flexion finden sich daher zu einer Einheit zusammengefaßt, und auf Bedeutungsunterschiede wird allenfalls in dem Abschnitt „Bedeutungen“ hingewiesen. Der Grund für diese Unschärfe besteht erstens in dem Zweck, primär Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung zu sein, und zweitens in der zur Verfügung stehenden Technik, die zwar auch anders hätte implementiert werden können, dies aber nur unter allergrößtem Aufwand, der in keinem Verhältnis zum primären Anliegen, ein einfaches Nachschlagewerk zu Schreibweisen zu sein, gestanden hätte. Wer ein wissenschaftlich fundiertes Nachschlagewerk sucht, der findet dies in der auf einzelne Gebiete des deutschen Sprachsystems spezialisierten Literatur der einschlägig bekannten Verlage.

Eine Folge dieser Unschärfe ist die nicht immer eindeutige Zuordnung von Synonymen und Antonymen bei mehrdeutigen Signifikanten. Das sollte aber bei Ausstattung mit einem gewissen semantischen Grundverständnis zur deutschen Sprache kein allzu gravierendes Problem darstellen.

Eine Besonderheit ist das wesentlich umfangreichere Lexikon gegenüber Wörterbüchern, die Lemmata listen. In diesem Wörterbuch finden sich nicht nur einzelne Wörter, sondern auch Wortgruppen bis hin zu Redensarten und vereinzelt sogar Redewendungen, eben zu dem Zweck, richtige Schreibweisen nachzuschlagen.

Ferner nehmen wir auch mundartliche Begriffe auf, auch wenn sie kein Teil der deutschen Hochsprache sind, sofern Sie eine gewisse überregionale Bekanntheit haben und somit als Suchkandidaten in Frage kommen.

Deutsche Rechtschreibung.org listet keine Angaben zur Aussprache (etwa nach dem Internationalen Phonetischen Alphabet). Der Aufwand, diese für jeden Eintrag vorzunehmen, wäre zu hoch, zudem sind Signifikanten nicht notwendigerweise homophon (vgl. modern = verrotten vs. modern = aktuell populär), was eine Unterscheidung und mehrfache Auflistung bedingt hätte.

Anspruch von Deutsche Rechtschreibung.org

Deutsche Rechtschreibung.org hat den Anspruch, ein zuverlässiges Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung zu sein, und zwar sowohl für die alte wie auch für die neue Rechtschreibung. Einträge werden genauestens recherchiert und unterlaufene Fehler unverzüglich nach Bekanntwerden korrigiert. Dennoch kann bei der Anzahl der Einträge keine Garantie für absolute Fehlerfreiheit gegeben werden, einige Fehler sind auch technisch bedingt oder unterlaufen infolge der Automation bei der Eingabe von Wörtern.

Insbesondere sind (noch) nicht alle Änderungen der Rechtschreibreform(en) eingepflegt. Die Änderungen von „ß“ nach kurzem Vokal zu „ss“ sollten vollständig erfaßt sein. Änderungen von „ph“ zu „f“, sind noch nicht vollständig erfaßt. Da sie aber fast ausnahmslos nur eine Variante darstellen, während die Schreibweise der alten Rechtschreibung weiterhin gültig bleibt, erachten wir diesen Mangel als geringfügig. Es ist also weiterhin zulässig, „eine demographische Untersuchung durchzuführen“ – was insbesondere in wissenschaftlichen Arbeiten und Aufsätzen auch so beibehalten werden sollte.

Struktur von Deutsche Rechtschreibung.org

Lexeme – genauer Signifikanten – müssen innerhalb eines Nachschlagewerkes eine gewisse Anordnung erfahren. Da die neue Rechtschreibung zu einer Inflation der zulässigen Schreibweisen geführt hat, wurde die Anforderung, ein übergreifendes Ordnungsmerkmal zu finden, nicht gerade erleichtert. Wir haben es uns leicht gemacht und intern alle Einträge nach der alten Rechtschreibung, die weit weniger Varianten kennt, katalogisiert. Dies hat zuweilen – allerdings nur bei marginalen Erscheinungen – negative Auswirkungen. Bei der reinen Suche nach Wörtern gibt es keine Nebenwirkungen, da stets alle Varianten durchsucht werden.

Ein zweiter Grund für die Festlegung auf die alte Rechtschreibung ist darin zu sehen, daß bereits eine größere Reform (2006) und weitere kleine zu ganz massiven Änderungen an der neuen Rechtschreibung mit einer Rückbesinnung auf die alte durchgeführt wurden. Wer dies aufmerksam verfolgt hat, wird zugeben müssen, daß kaum etwas von der ursprünglichen neuen Rechtschreibung übrig geblieben ist. Im wesentlichen sind es die unsinnige Doppel-s-Schreibung (Fass), die ungrammatische Großschreibung von Adverbialen (im Einzelnen) und (bereits im Rückbau begriffen) die Getrenntschreibung von zusammengesetzten Adjektiven (einer, der sorgenlos ist, ist etwas anderes als einer, der seine Sorgen los ist). Wäre nicht mit dem jährlichen Neudruck von geänderten Wörterbüchern solch eine Menge Geld zu verdienen, und würde es nicht den Gesichtsverlust der handelnden Akteure bedeuten, wäre schon längst die alte Rechtschreibung wieder vollständig in Kraft. Es ist daher nicht auszuschließen, daß es kurzfristig wiederum zu einer gravierenden Änderung an der neuen Rechtschreibung kommen wird, die aktuell gültige Schreibweisen für ungültig erklären wird (zuletzt wurden Wörter wie „Butike“, „Fassette“, „Kabrio“, „Katarr“, „Krem“, „Kreme“, „Kupee“, „Maffia“, „Maläse“, „Mohär“, „Myrre“, „Scharm“, „scharmant“, „Schikoree“, „Schose“, „Sketsch“, „Sutane“, „transchieren“, „Tunfisch“ für nichtig erklärt, siehe http://rechtschreibrat.ids-mannheim.de/rechtschreibung/berichte.html). In einem solchen Vabanquespiel kann der strukturelle Aufbau eines Nachschlagewerkes zur deutschen Rechtschreibung nicht gründen, wenn es im Falle einer weiteren Reform nicht zu einem unwartbaren, wertlosen Nichts werden soll. Letztlich ist auch hier wieder die technische Anforderung mitausschlaggebend.

Schreibweise von Deutsche Rechtschreibung.org

Eine nicht technisch bedingte Entscheidung liegt dem Entschluß zugrunde, auf Deutsche Rechtschreibung.org nach alter Rechtschreibung zu publizieren. Kein Gesetz der Welt (welches es auch nicht gibt) kann einen dazu zwingen, Rechtschreibregeln einzuhalten. Rechtschreibregeln sind stets nur deskriptiv, als Regelwerke nur für einen kleinen Kreis von Schreibern obligatorisch (z. B. Schüler, Beamte, Verwaltungsangestellte etc.), aber niemals Naturgesetze. Wer sklavisch nach der „richtigen“ Schreibung sucht oder gar anderen Vorschriften machen will, zeigt damit nur seine Pedanterie und sein oberflächliches Wissen, was Sprache ist. Die Presse und Verlage haben mittlerweile eigene Hausorthographien eingeführt, die sich zwar weitgehend an der neuen Rechtschreibung orientieren, aber eben nicht ausschließlich. Und die Hausfrau, die auf ihrem Einkaufszettel sowohl nach alter wie auch nach neuer Rechtschreibung Rechtschreibfehler macht, muß auch nicht mit einem Strafverfahren rechnen.

Aus genannten Gründen der Unsicherheit bei der Anwendung der neuen Rechtschreibregeln und ihrer zukünftigen Gestaltung, ferner der Beliebigkeit, mit der nicht wenige der sogenannten Regeln vorbei an jeglicher grammatischer Grundlage formuliert wurden, erschien es uns sinnvoll, uns auf die alte Rechtschreibung festzulegen. Wem dies nicht behagt, dem steht es frei, dieses Wörterbuch nicht zu nutzen. Wer es hingegen als sinnvoll erachtet, den großen, profitorientierten Wörterbuchverlagen etwas Alternatives entgegenzustellen, das nicht primär auf das Geldverdienen zielt, ist eingeladen, durch konstruktive Kritik an der Weiterentwicklung des Nachschlagewerkes mitzuarbeiten.