Informationen zu „Motte“



Wortart von „Motte“

Wortart:
Substantiv
Genus (Geschlecht):
Femininum
bestimmter Artikel:
die
unbestimmter Artikel:
eine
Numerusbeschränkung:
keine

Erläuterung zu Wortarten

Schreibweisen alte Rechtschreibung

  • Motte

Schreibweisen neue Rechtschreibung

  • Motte

Bedeutungen von „Motte“

  1. Motten bezeichnet in der Biologie verschiedene Kleinschmetterlinge, zum Beispiel die Echten Motten (hier sind der Allgemeinheit als Schädling vor allem die Kleidermotten bekannt), verschiedene Zünsler wie Mehlmotte, Dörrobstmotte und Wachsmotte, von denen einige als Schädlinge als Lebensmittelmotten zusammengefaßt werden, Urmotten, Trugmotten, Minier- und Grasminiermotten und viele weitere andere Mottenarten.
  2. Architektonisch, aber auch geschichtswissenschaftlich versteht man unter einer Motte einen bestimmten Typus von Burg. Motten wurden vorwiegend mit Holz errichtet. Kennzeichnend für Motten ist jedoch ein künstlich angelegter Erdhügel (französisch motte für Klumpen, Erdklumpen, lateinisch mota), auf dem die Motte errichtet wurde. Die Motte erhebt sich, meist als Turm oder turmähnliches Gebäude, auf dem Erdhügel. Dies und rund um den Turmhügel errichtete Palisaden, Wälle, Mauern oder Gräben verliehen der Motte eine hohe Wehrkraft.

    In der Geschichtswissenschaft, speziell in der Burgenforschung, ist der Begriff nicht klar definiert. Einige verstehen darunter den Erdhügel, auch als Turm-, Burghügel oder ähnlich bezeichnet, andere das Gebäude selbst. Etymologisch kommt nur der Hügel in Betracht. Dies war wohl auch so von dem französischen Archäologen Arcisse de Caumont gedacht, der deutlich von einem château à motte sprach, also klar zwischen Fundament und Gebäude (auch) sprachlich unterschied. Gleichwohl unterschieden nachfolgende Forscher nicht mehr so genau, und es kam in der Folge zu einer Begriffsverwirrung.

  3. Motten ist der Name verschiedener Orte und Regionen, zum Beispiel die Gemeinde Motten in Bayern oder auch Motten in Niederösterreich.
  4. Motte ist ein Familien- und Künstlername, zum Beispiel Henri-Paul Motte, Isaac Motte oder auch der der jüngeren Generation bekannte Künstler, Techno-DJ und Gründer der Loveparade Dr. Motte, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh heißt.
  5. Das Wort Motte kommt in sehr vielen Redensarten und Redewendungen vor:
    • die Motten haben: im Rotwelschen für an Tuberkulose (schwere Lungenerkrankung) erkrankt sein
    • Motten im Kopf haben: befremdliche Gedanken haben
    • Du kriegst die Motten!: Verwunderung, Verärgerung etc. ausdrücken; geht zurück auf die Motten haben, wie Kleidermotten Kleidung zerlöchern, so durchlöchern sie (wenn auch oft nur bildlich) scheinbar auch die Lunge oder den klaren Gedanken.
    • wie Motten das Licht umschwärmen/ umschwirren Vorwurf, Abwertung für Personen, die ohne Unterlaß die Nähe eines anderen Menschen suchen, dem das selbst meist unangenehm ist (der also diesen Vergleich oft selbst als Teil seines Vorwurfes nutzt)
    • als Metapher das Wort Mottenkiste: Übertragung der Eigenschaften einer Mottenkiste, in der Kleidung vor der zersetzenden Wirkung der Kleidermotten geschützt wird und oft lange lagert und aus der Motte kommt. Wenn etwas aus der Mottenkiste stammt, ist es alt oder gar veraltet, unpopulär, aus der Mode gekommen. Gerne spricht man von Filmen aus der Mottenkiste, alten Filmen, die mutmaßlich heute keiner, vor allem aber der sich so Äußernde, mehr anschauen will.

Anmerkungen/ Beispiele

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